Wurden auch Sie gestern in den April geschickt? Und wenn ja, wie? Der Brauch des Aprilscherzes ist durchaus ein weltweites ‚Phänomen‘
Bräuche zum 1. April — von weis weltweit kurz beleuchtet
Fest steht: vor 400 Jahren wurde die Redewendung ‚Jemanden in den April schicken‘ das erste Mal in Bayern aufgeschrieben. Manche meinen allerdings, dass dieser Brauch schon im Jahr 1564 in Frankreich entstand. Damals erneuerte König Charlesl IX. den Kalender und verlegte Neujahr vom 1. April auf den 1. Januar.
Inzwischen hat sich der Brauch vielerorts in Europa und weltweit verbreitet.
Allerdings schickt man sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise in den April.
Jedes Jahr aufs Neue, am 1. April, erheben die Franzosen den Fisch zum Symbol des blanken Unfugs. Während wir hier ‚April, April!‘ rufen, heißt es auf Französisch ‚Poisson d’avril!‘ – Aprilfisch!
Dieser ‚Poisson d’avril‘ ist der klassische Aprilscherz. Aus Papier gebastelt — wird er jedem – aber auch wirklich jedem – mehr oder weniger heimlich auf den Rücken geklebt – am besten versehen mit einem frechen Spruch. Es gibt Leute, deren Rückseite am 1. April zu einer wandelnden Pinnwand wird: Fische von oben bis unten. Sie sind entweder hoffnungslose Träumer, oder aber sie haben Humor. Wir hier bei weis weltweit kennen unsere französischen Nachbarn nur zu gut und tippen daher auf letzteres. Franzosen lieben diesen Brauch, aber wie sie auf den Fisch gekommen sind, das wissen sie selber nicht.
Wie auch immer, wir hier haben schließlich auch ein Tier, dass sich am 1. April in den Medien tummelt: die Ente. Bei unseren Franzosen heißt es nicht Ente, sondern, Sie ahnen es, Fisch (‚Le canard‘, die Ente, ist schließlich eine Bezeichnung für die Zeitung selbst – auch bezeichnend, oder?).
PS: So meldete der Sender France Inter vor ein paar Jahren, Katar hätte den Eiffelturm gekauft… Sie erinnern sich an unseren gestrigen Blogeintrag?!
Mais non!! ‚La Dame de Fer‘ feiert just ihren 130. Geburtstag und ist und bleibt sehr französisch!!!
Der Brauch des Aprilscherzes hat es sogar bis in die USA, nach Australien, Südafrika und Indien geschafft. Dort nennt man den 1. April ‚April Fools’ Day‘, übersetzt: Tag der Aprilnarren.
Spanien bildet übrigens eine große Ausnahme, denn dort verulkt man sich am 28. Dezember, dem ‚Día de los Santos Inocentes‘ (Tag der Unschuldigen Kinder).
In diesem Sinne: APRIL APRIL!!!